WETTBEWERB – Fliegende Monumente

Ein skulpturales Ereignis für den Worringer Platz in Düsseldorf
Offener Wettbewerb, Deadline 3. Mai 2019

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Wettbewerb
Gesucht wird eine Idee für ein „Fliegendes Monument“. Damit meinen wir keineswegs ein Flugobjekt, sondern ein skulpturales Ereignis. Sein Erscheinen,  seine Anwesenheit für die Dauer einiger Minuten, Stunden oder Tage und sein Verschwinden gehören zur künstlerischen Aufgabenstellung dazu. Objekt oder Installation, Sound, Performance oder Projektionen, alles ist denkbar. Wir wünschen uns Teilnehmer/innen, die sich für diesen vielfältigen und vielfach zerteilten Platz mit all seinen Möglichkeiten und Widerständen begeistern. Eine Fachjury wird entscheiden, welche der eingereichten Ideen im Herbst 2018 realisiert wird.

Dazu steht ein Produktionsbudget in Höhe von 1.400 Euro sowie ein Honorar in Höhe von 1000 Euro zur Verfügung. Die Wettbewerbsteilnehmer/innen haben die Gelegenheit, ihre Entwürfe der Jury und der interessierten Öffentlichkeit mit einem kurzen Statement persönlich vorzustellen. Vergeben werden die Plätze 1 bis 3. Der erste Platz ist zur Realisierung vorgesehen.

Jury
Christoph Görke, Künstler (Düsseldorf), Gewinner der Fliegenden Monumente 2018
Dr. Stefanie Kreuzer, Kuratorin, Museum Morsbroich (Leverkusen)
Anna Mirbach, Künstlerin (Düsseldorf), Mitglied der Düsseldorfer Kunstkommission

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Fliegende Monumente
Ein Monument (lateinisch monere: erinnern, mens: Sinn) ist groß, schwer und auf Dauer angelegt. Es repräsentiert Erinnerung, behauptet Sinnhaftigkeit und rührt sich dabei nicht von der Stelle. Es verkörpert stoisch einen zeitgebundenen Blick auf vergangene, prägende – manche sagen „identitätsstiftende“ – Ereignisse, während sich der städtische Umraum mit seinen zusammengewürfelten Pragmatismen fortwährend verändert. Mobile architektonische Konstruktionen nennt man „fliegende Bauten“. Sie sind gemacht für begrenzte Aufenthalte auf noch unbebauten Flächen und damit das Gegenteil des Monuments mit seiner beharrlicher Präsenz. Die Fahrgeschäfte der Jahrmärkte gehören dazu, ebenso wie Zelte oder Bauwagen.

Die charakteristische dreieckige Grundfläche des Worringer Platzes ist das Ergebnis einander überlagernder Planungen. Es waren die sich hier kreuzenden Wege, später dann mehrspurige Straßen, die dem Platz seinen Rahmen gaben. Heute noch zeigt sich an ihm die Planungsphilosophie der autogerechten Stadt in ihrer ganzen Maßlosigkeit. Obwohl längst andere, zukunftsfähigere Konzepte notwendig sind, hält der motorisierte Verkehr das Alltagsleben am Platz weiterhin fest im Griff.

Im Vorstellungsbild des „Fliegenden Monuments“ trifft die bewegliche Fragilität des fliegenden Baus auf das Monument als in Form und Größe beeindruckendes, unverrückbares Denkmal. Die Idee eines “fliegenden” Monuments, das unvorhergesehen erscheint, um alsbald wieder zu verschwinden, widerspricht dem Wunsch nach dauerhaften Lösungen für einen Platzraum, dessen Dynamik dem Aufeinandertreffen von Gegensätzen entspringt. Von hier aus erreicht man die Flingerner Galerienszene ebenso wie den Reigen internationaler Geschäfte und Restaurants, der die Kölner Straße prägt. Theater im Central trifft auf Busbahnhof, Bierkneipe auf Moschee-Verein. Urbanität entsteht genau dort, wo Unerwartetes und Gegensätzliches anzutreffen ist. So gesehen ist der Worringer Platz einer der wenigen Orte im Dorf an der Düssel, der als ein in seiner vollen Bedeutung städtischer Platz gelten  kann.

Fliegende Monumente 2014 -18
Als erster, wegweisender Versuch eines „Fliegenden Monuments“ stellte Tilmann Meyer-Faje im Frühjahr 2014 seine Installation Rien ne va plus auf den Platz. Seine fragile Konstruktion aus Holzlatten verwies auf ein Fahrgeschäft s, das nicht mehr oder noch nicht im Betrieb ist. Das Vergnügen einer Karussellfahrt blieb Versprechen, der Bau im Unfertigen stecken.

2015: Vogelzug, Peter Simon (Köln)
2016: Angry Birds, Sebastian Conrad / Emil Walde (Düsseldorf)
2017: Grund Rein, Stefanie Klingemann (Köln)
2018: Presswerk, Christoph Görke (Düsseldorf)

FAQ
Zusammenstellung bisheriger Fragen zum Wettbewerb

Zeitplan

Montag, 11. März 2019
Veröffentlichung der Ausschreibung

Donnerstag, 4. April 2019
bis zu diesem Termin können schriftliche Rückfragen zum Wettbewerb an knobloch@gasthofworringerplatz.de gesendet werden

Freitag, 5. April 2019, 17 Uhr
Ortstermin und Beantwortung der Rückfragen: Treffpunkt ist das Glashaus des Gasthofs Worringer Platz, Worringer Platz 1, 40210 Düsseldorf

Freitag, 3. Mai 2019, 24 Uhr
Abgabe der Entwürfe, Einreichung ausschließlich digital (Dateiformat PDF) per E-Mail oder Web-Download an knobloch@gasthofworringerplatz.de

Samstag, 18. Mai 2019, 15 Uhr, WP5 (Worringer Platz 5, 40210 Düsseldorf)
öffentliche Präsentation der Wettbewerbsentwürfe: Die Teilnehmer/innen sind eingeladen, ihre Entwürfe der Jury und der interessierten Öffentlichkeit mit einem 5-minütigen Statement persönlich vorzustellen. Anschließend öffnen wir die Kaffee-Bar und es besteht die Möglichkeit zum Austausch mit Jury und Publikum.

anschließend
Jury-Sitzung (nicht öffentlich) und Bekanntgabe der Gewinner/innen

Herbst 2019
Realisierung des auf den ersten Platz gewählten Entwurfs

 

Teilnahmebedingungen und einzureichende UnterlagenBewerben kann sich jede/r professionell arbeitende Künstler/in (Nachweis per CV und Projekt- bzw. Ausstellungsliste, jeweils höchstens eine DinA4 Seite, sowie zweier Referenzprojekte, ebenfalls  jeweils auf einer DinA4 Seite dargestellt). Die Teilnehmer/innen müssen in der Lage sein, ihr Projekt im Zeitraum September/Oktober 2019 auf dem Worringer Platz zu realisieren. Persönliche Anwesenheit während der Realisierungsphase ist Bedingung.

Idee: Die Ideenskizze zum „Fliegenden Monument 2018“ soll auf einer Seite im Format DinA3 quer dargestellt werden (Skizzen, Collagen, Montagen, Fotografien, die geeignet sind, das Anliegen des Entwurfs zu verdeutlichen, sowie ein kurzer Erläuterungstext).

Kostenplan: Enthalten sein müssen alle anfallenden Material- und Fremdkosten ebenso wie Kosten für Sicherung und Bewachung sowie eventuelle Reise- und Aufenthaltskosten, dargestellt auf einer DinA4 Seite.

Teilnehmer/innen-Erklärung: Das im Downloadbereich zur Verfügung gestellte Formular bitte ausfüllen und ebenfalls einsenden.

Die Auslober
Der Worringer Platz bietet alles, was ein Gasthof bereithalten sollte: Fremdenzimmer, Restaurants und ein weit gefächertes Raumprogramm für Festlichkeiten und Zusammenkünfte. Das künstlerische Projekt Gasthof Worringer Platz von Oliver Gather und Andrea Knobloch verknüpft dieses Nebeneinander zu einer imaginären Gaststätte, die den ganzen Platz umfängt. Auf seinem Weg vom Vorstellungsbild hin zu einer mitreißenden Realität baut es auf die Unterstützung der Nachbarschaft. Um die Räume und Einrichtungen des Gasthofs Worringer Platz nutzen zu können, müssen sie zuerst gemeinsam mit Partnern vor Ort erschlossen werden. Ein Prozess der Verständigung und der gegenseitigen Annäherung begleitet die Realisierung von Ausstellungen, Performances, Lesungen, Filmvorführungen oder temporären Installationen. Schritt für Schritt wird das Raumprogramm des Gasthofs Worringer Platz  in diesen Stadtraum eingelassen und immer wieder anders als lebendiger und dynamischer Ort im Ort erfahrbar.

 

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Download/ Fotostrecke Worringer Platz / 8 Fotos, zip-Datei, 1,9 mb

Plan Wettbewerb web

Download / Bestandsplan Worringer Platz / pdf, 5,4 mb

Download / Maße Glashaus / pdf, 124 kb

Download / Teilnehmer/innen-Erklärung, Formular, docx

 Download / Informationen zum Wettbewerb, pdf