WETTBEWERB – Fliegende Monumente 2017: Präsentation

Vorstellung der Endrunden-Beiträge

WETTBEWERB_klingemann
„Grund rein“, Abb. Stefanie Klingemann

Sonntag, 28.05.2017, 11 Uhr

Filmwerkstatt Düsseldorf
Birkenstraße 47 (Hof)
40233 Düsseldorf

Der Wettbewerb „Fliegende Monumente 2017“ ist entschieden. Nach den Präsentationen der elf Endrundenteilnehmer/innen am Sonntag Vormittag in der Filmwerkstatt entschied sich die Jury einstimmig für das Projekt „Grund rein“ von Stefanie Klingemann (Köln).

In diesem Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführt, erweist sich der vom künstlerischen Projekt „Gasthof Worringer Platz“ ausgelobte Wettbewerb „Fliegende Monumente“ als Quelle spannender Projektideen, die allesamt mit dem Stadtraum Worringer Platz in einen Dialog treten. Die Gewinner aus dem letzten Jahr, Sebastian Conrad und Emil Walde, studieren noch an der Kunstakademie Düsseldorf und waren diesmal Mitglied der fünfköpfigen Jury. Gemeinsam mit Ruth Gilberger (Künstlerin und Vorständin der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft), Clemens Botho Goldbach (Künstler) und Martin Pfeifle (Künstler) diskutierten sie mit Wettbewerbsteilnehmer/innen und Publikum die elf für die Endrunde ausgewählten Projektideen.

Stefanie Klingemanns Entwurf „Grund rein“ hat dabei deutlich überzeugt. Sie schlägt die akribische Reinigung eines kreisförmig begrenzten Volumens auf dem Platz vor. Durch Wegnahme von Dreck und Staub soll sich der gesäuberte Bereich gegen seine vergraute Umgebung absetzen. Dadurch wird eine Grenzlinie entstehen, die sich quer durch Funktionszonen und auf dem Platz vorhandene Abgrenzungsarchitekturen hindurch zieht. Die Säuberungsaktion hat großes performatives Potential und sorgt ganz sicher für Diskussionen. Denn sie nimmt auch Bezug auf Zuschreibungen wie „Schandfleck“ und „Schmuddelecke, mit denen der Platz immer wieder aufs Neue als städtische Problemzone stigmatisiert wird. Klingemanns künstlerische Grundreinigung stellt das Großreinemachen im Stadtraum als Konzept der Lösung auch sozialer Probleme in Frage und ist gleichzeitig eine plastische Setzung, in dem sie ein unsichtbares kubisches Volumen in den Platz einträgt, das sich nur dort manifestiert, wo es den Boden und die Oberflächen darauf platzierter Möblierungen berührt.

Zweiter und dritte Gewinner/in sind Kai Rheineck mit seinem Entwurf „Relax“ und Gabriele Horndasch mit ihrem Projekt „ercedes enz“. Beide integrieren das sogenannte „Glashaus“ auf dem Worringer Platz: Kai Rheineck, in dem er es als Kurort für durch Abgase und Verkehrslärm arg belastetes Straßenbegleitgrün auf einer Verkehrsinsel gleich gegenüber vorsieht. Gabriele Horndasch denkt dagegen über seine Umnutzung als imaginäres Autohaus nach – mit dem leuchtenden Schriftzug „ercedes enz“ auf dem Dach und einer Aufzählung leicht abgewandelter Autonamen als Soundinstallation im Inneren.

Oliver Gather und Andrea Knobloch, die Initiator/innen des Gasthofs Worringer Platz, gratulieren der Gewinnerin Stefanie Klingemann sowie Kai Rheineck zum 2. und Gabriele Horndasch zum 3. Platz und freuen sich auf die Realisierung von „Grund rein“, die für den Herbst 2017 vorgesehen ist. Großer Dank gilt den Teilnehmer/innen, der Jury, der Filmwerkstatt und nicht zuletzt dem Publikum für ihr Engagement und ihren Beitrag zum Gelingen des Wettbewerbs.

zu den Wettbewerbsunterlagen >